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Zeitung Montag, 14. Oktober 2002 R.
Harwood, D. Harlan Stadtinitiative Wien : Donnerstag, 10. Oktober 2002 Eins
mit dem Instrument "[Richard]
Harwood gehört zu jenen Musikern, die vom ersten Moment an vergessen machen, dass
ein Instrument spricht, und nicht sie selbst, dass es eine Komposition gibt und
nicht ihre eigenen Gefühle in Töne gesetzt worden sind - so unvermittelt gibt
Harwood musikalische Emotionen wieder, so selbstverständlich meistert er alle
technischen Schwierigkeiten. Claude
Debussys Sonate interpretierte Harwood vollkommen frei und inspiriert, Beethovens
Sonate Nr.2 g-Moll op.5 strozte vor Ausdruckskraft und packenden Phrasen. Am
Klavier begleitete Dominic Harlan musikalisch und technisch ebenbürtig. Bei Mendelssohns
Sonate Nr.2 op.58 war er nicht zu beneiden, die beiden flogen in rasendem Tempo
durch das Werk, mit fein ziselierten Läufen und weitgespannten melodische Bögen. Martin
Butlers „Siward's River“ spielte Harwood als österreichische Erstaufführung -
ein lyrisches Stück, das alle Bogenkunst für das Spiel mit leeren Saiten und Flageolett-Tönen
erfordert. Alles
andere als eine große Solistenkarriere des 23-jährigen Heinrich-Schiff-Schülers
Harwood wäre eine Überraschung." Rainer
Elstner |